„… Eberhards Kompositionen sind ungefähr das, was Morton Feldman einst mit dem Wort „Zeitleinwand“ beschrieben hat: Klangbilder und Klangräume, wobei das Spektrum von feingliedriger Zeichnung oder Fotografie bis zur vielschichtigen Malerei reicht, vom klassischen Instrumentenklang bis zu dessen elektronisch gefertigter Erweiterung. …“Wolfgang Seierl, ein_klang records„… P. A. CAT ist eine Werkschau zum Abtauchen: klassische Instrumente im elektronischen Gewand, der Raum ist der Dirigent. Er lässt Klänge und Stille oszillieren, hält sie fest, lässt sie los, dass die Sinne vibrieren. Jede Menge Störtöne bringen eine wundervolle Atmosphäre in Ordnung. Hier ist ein Ort, an dem man sich aufhalten kann …“Sylvia Wendrock, Booklet-Text
In seinen Werken sucht Eberhard für ungewohnte Wahrnehmungsmuster zu sensibilisieren. Durch neue Notationsformen und Brechung frontaler Konzertsituationen lädt er Interpreten wie Rezipienten ein, sich seiner Musik in ungewohnten Kontexten, Grammatik oder Formeln zu nähern. Wichtiger Bestandteil seiner Kompositionen ist die Improvisation, die für ihn von der Spannung des Momentes und der Klangsprache des Musikers lebt. Durch den Einsatz digitaler Instrumente sowie der elektronischen Bratsche gelingt Eberhard eine eigenständige Erweiterung seines Klangspektrums, die er im Duo mit Peter Herbert und dem Elektronikduo bonaNza umsetzt.
Nach zahlreichen Konzerten in Österreich, Deutschland und Japan präsentierte er mit Superlooper die Debut-CD Construct me beim Festival Wien modern 2008. Mit bonaNza wurde er 2008 zum Numusic Festival in Stavanger und zum musikprotokoll im steirischen herbst eingeladen. Eberhard komponierte 2009 die Musik zu den Dokumentarfilmen Ein Koffer volller Erinnerung undMeine Flucht aus Prag (Centropa Film). Klanginstallationen wie Random Trees, Sonic Interventions: Downtown LA shaped by sound in Los Angeles sowie die Radiosignation für die Architektursendung a palaver auf Radio Orange zählen auch zu seiner Arbeit als Komponist. 2012 wurde Magic vom Phace Ensemble im Semperdepot Wien uraufgeführt.
Ausgangspunkt für seine kammermusikalische Arbeit ist Alexander J. Eberhards Auseinandersetzung mit entarteter Musik. Mit dem von ihm gegründeten Christine Lavant Quartett , benannt nach der bekannten österreichischen Lyrikerin, setzte er abseits eines Mainstream Konzertprogrammes Akzente durch die Aufführung von Werken für Streichquartett von während des Naziregimes verfolgten Komponisten, oder durch Kooperationen, wie zB mit Hans Platzgumer. 2010 erschien beim ORF die Ersteinspielung mit zwei Streichquartetten des Exilkomponisten Richard Stöhr.
Eberhard studierte Viola, Komposition sowie elektroakustische und experimentelle Musik an der Musikuniversität Wien. Er ist Träger des Gustav Mahler Kompositionspreises der Stadt Klagenfurt (1. Preis), erhielt Arbeitsstipendien des BMuKK, der Stadt Wien und des Landes Kärnten und war Stipendiat an der Internationalen Akademie Impuls für Neue Musik bei Beat Furrer. 2008 wurde er mit dem Theodor Körner Preis für sein Orchesterwerk in two parts ausgezeichnet. 2012 erschien die CD we never die at home seines Elektronikduos bonaNza beim Label Konkord I Rough Trade. 2014 erhielt er das Staatsstipendium für Komposition des BMuKK. Am 24. Oktober 2016 ist das neue Potrait-Album P.A.CAT als CD und Platte bei ein_klang records erschienen.
Konzerte/Projekte
2016 UA Sugar cubes 3 WIEN MODERN, Ankerbrotfabrik
2016 Portrait Album Alexander J. Eberhard – P.A.CAT
2016 91010 (nine ten toes) Techno-Projekt
2016 UA Heyou Garge du Nord, Basel
2015 3 Tage Strom Baden/Zürich, Noise me tender Walcheturm Zürich
2014 UA evita4 für Kontrabassklarinette
2013 Doppelklinge ein Duo-Projekt mit Peter Herbert, Musikwerkstatt Alte Schmiede Wien
2012 Magic, Streichquartett, Spielwerke+Zuspielung, Phace Ensemble, Semperdepot Wien
2012 Combat of dreams, Kino unter Sternen am Karlsplatz
2012 Klangkunst & Kollegen, Konzerte mit CLQ :: und Peter Herbert, Studio Eberhard
2012 bonaNza – we never die at home, CD Präsentation, Fluc Wien
2012 UA Magic, Streichquartett, Spielwerke und Zuspielung, Phace, Semperdepot Wien
2011 Pole, Streichquartett und Live-Elektronik, Alte Schmiede Wien
2011 Miniaturen für Violine solo, Streichtrio und Streichquartett, VKK-Eichgraben
2011 Baked right through, Soloprogramm, Lichtenegger Reart, Wolfsberg
2011 Combat of dreams, Streichquartett und Live-Elektronik, Neue Musik St. Ruprecht
2010 Eberhard & Flowstatic, aNOther festival, Palais Kabelwerk, Wien
2010 Nichtsdestoweniger, 33, Streichtrios, Alte Schmiede Wien
2009 Ein Koffer voll Erinnerung, Dokumentarfilmmusik, Centropa Film Wien
2009 Meine Flucht aus Prag, Dokumentarfilmmusik, Centropa Film Wien
2008 Downtown LA shaped by sound, Klanginstallation für B+U (Architekten), L.A.
2008 Random Trees, Klanginstallation, Schloss Schwadorf
2007 Zwei für 2 E-Bratschen, Petra Ackermann u. Andrew Jezek, Haus Wittgenstein
2006 bis 12 gut, Newtone Ensemble Wien, dietheater im Künstlerhaus
2005 Solo für zwei, Petra Ackermann und Andrew Jezek, Alte Schmiede Wien
2005 Links-Wals, Isabelle Frodl, Atelier t3
2003 Holes, Trio Eis, Alte Schmiede Wien
2002 Holes VII, Florian Kmet, Alte Schmiede Wien
2001 laVio, Petra Ackermann, Karajan Centrum Wien
2001 Holes X, Andreas Lindenbaum, Alte Schmiede Wien
2000 Holes IV, Janus Ensemble, Sargfabrik Wien
2000 Radiosigantion, Architektursendung a palaver, Radio Orange
1999 Holes III, Festivalensemble Viktring, Viktring
1998 Klanginstallation, Kiki Kogelnik Ausstellung im Belvedere Wien
1994 Circulation + Concentration für eine blinden Musiker, Elektronik, Stadtinitiative Wien