Das Christine Lavant Quartett entstand aus dem Egon Wellesz Quartett, welches 2001 von Alexander J. und Isabelle Eberhard gegrĂŒndet wurde. 2005 fand mit der Zustimmung von Armin Wigotschnig die Umbenennung in Christine Lavant Quartett statt, benannt nach der aus dem Lavanttal in KĂ€rnten stammenden bekannten österreichischen Lyrikerin.
Als wichtige Aufgabe sieht sich das Quartett dazu berufen, Musik von Komponisten zu spielen, welche wĂ€hrend der Nazizeit verfolgt und vertrieben wurden. Die Musik dieser Komponisten wurde nach dem 2. Weltkrieg oft nicht mehr in das Konzertprogramm aufgenommen und musste deshalb völlig zu Unrecht ein stilles Dasein in Bibliotheken, Antiquariaten oder Nachlassenschaften fristen. An solchen Orten und mit Hilfe des Vereines Orpheus Trust hat das Quartett auch einiges an Literatur â teilweise noch als Handschrift â entdeckt und in sein Repertoire aufgenommen, zB von Richard Stöhr, Kurt Roger, Franz Ippisch oder Franz Mittler. Es handelt sich dabei um eine wichtige Periode der österreichischen Musikgeschichte, die dem Konzertbesucher nicht vorenthalten werden soll.
Das CLQ :: Christine Lavant Quartett setzt in ungewöhnlichen Formationen Akzente in einer Konzertlandschaft, die beherrscht wird von einem âMainstreamâ â Konzertprogramm, wie zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit Hans Platzgumer oder bei Schuberts Winterreise in der Bearbeitung fĂŒr Tenor und Streichquartett (von Alexander J. Eberhard) mit Alexander Kaimbacher als Solisten. 2004 initiierte das Quartett den Egon Wellesz Zyklus im Arnold Schönberg Center und im JĂŒdischen Museum Wien mit der AuffĂŒhrung der gesamten Quartettliteratur des Komponisten. Weiters konzertierte das Ensemble ua. im Arnold Schönberg Haus in Mödling, in der Alten Schmiede Wien, beim St. Pauler Kultursommer, im Minoritenkloster Tulln, im Kulturverein Eichgraben und im Porgy&Bess Wien. 2010 erschien beim ORF die Ersteinspielung mit zwei Streichquartetten des Exilkomponisten Richard Stöhr.
Richard Stöhr: Christine Lavant Quartett
1. Streichquarett d-moll op. 22
2. Drei Intermezzi op. 124
3. FĂŒnf KlavierstĂŒcke op. 23
4. Olga watches the childrenÂŽs sleep op. 85
Christine Lavant Quartett
Rosemary OâConnor, Richard Stöhr â piano
ORF 2010
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